Sputniknews: Kevin Kuranyi: „Russisches Sommermärchen“ WM 2018 – warum nicht?

Sputniknews: Kevin Kuranyi: „Russisches Sommermärchen“ WM 2018 – warum nicht?
09.12.2015

Sputniknews 

Ein „russisches Sommermärchen“ – die Fußball-WM 2018 – ist nach Ansicht des Stürmerstars Kevin Kuranyi absolut möglich. „Die werden garantiert zeigen, wie schön Russland ist“, sagte er in einem Sputniknews-Gespräch mit Matthias Witte.

Kuranyi, der 52 Mal für das Bundesteam gespielt und dabei 19 Tore geschossen hatte sowie mit VfB Stuttgart und Schalke 04 deutscher Vizemeister geworden ist, wechselte später nach zu Dynamo Moskau nach Russland. An seine Zeit in Moskau denkt er wehmütig zurück: Die Stadt habe sehr viel zu bieten, für jeden ist etwas dabei.

Sein erstes Jahr in Moskau habe er allerdings als sehr hart empfunden: "Die Menschen sind erst kalt, und es war schwer für uns“, erinnert sich der 33-jährige Kuranyi, der seit diesem Herbst für TSG Hoffenheim wieder in der Bundesliga spielt. „Dann haben wir aber einen schönen Platz zum Leben gefunden und auch viele Freunde, mit denen ich bis heute Kontakt habe." Am schönsten in Moskau findet er aber den Roten Platz.

Auch die russische Küche hat er schätzen gelernt und kann nach eigenen Angaben sogar Borstsch kochen.

Die Russen würden einen nicht direkt in die Arme nehmen, wenn man sie aber besser kennen gelernt hat, dann seien sie sehr offene und herzliche Menschen, sagt er.

Die Sportart Nummer eins sei für die Russen weiterhin Eishockey, durch die kommende WM werde aber Fußball sicherlich gewaltig an Popularität gewinnen, meint Kuranyi.

Es sei auch durchaus nicht ausgeschlossen, dass ein russischer Klub demnächst auch die Champions League gewinnen könnte. „Mannschaften, die Finanzkraft haben, sind dort sehr gut aufgestellt“, bezeugt der Stürmer. „Die haben Top-Spieler, die auch in den großen Vereinen in Europa spielen können.“

Aber auch die russische Nationalmannschaft habe bereits einige Male für Furore gesorgt, etwa bei der EM 2008, wo die „Sbornaja“ erst im Halbfinale am damaligen EM-Sieger Spanien scheiterte. 

Für die EM 2016 in Frankreich hat sich Russland ebenfalls qualifiziert. „Ich denke, wenn die Russen einen guten Trainer bekommen, dann haben sie viele Möglichkeiten“, so Kuranyi. „Die haben viele Talente, Spieler, die sich noch entwickeln werden.“

Kann er sich vorstellen, einmal in irgendeiner Funktion im Fußball nach Russland zurückzukommen? „Warum nicht“, antwortete er. „Fußball wird immer mein Leben bleiben, obwohl Trainer jetzt eher nicht mein Ding wäre. Aber – ‚Sag‘ niemals nie…“