"Das war es noch nicht"

"Das war es noch nicht"
11.05.2016

Hallo zusammen, 

es ist lange her, dass ich mich zu Wort gemeldet habe. Zu lange. Aber was hätte ich auch sagen sollen? Dass ich unzufrieden bin? Dass ich mich noch für gut genug halte, um den Sprung in einen Bundesliga-Kader zu schaffen? Ich glaube, das konnte sich eh jeder denken. Ich habe vor einem starken Jahr noch eine gute Europa-League-Saison gespielt. Und innerhalb von 14 Monaten sicherlich nicht alles verlernt. Es war schön, dass ich am Samstag mal wieder spielen durfte – aber unter dem Strich bleibt es für mich persönlich eine sehr enttäuschende Saison.

Ich habe mich bisher nicht gemeldet, weil es nicht um mich ging. Sondern um das Team. Um unser gemeinsames Ziel, nicht abzusteigen. Und trotz meiner großen Enttäuschung wollte ich nicht für Unruhe sorgen. Also habe ich die Faust nur in der Tasche geballt. Obwohl ich sicher Gründe gehabt hätte, meine Enttäuschung auch öffentlich zu machen. Aber das werde ich weiterhin nicht tun.

Viel wichtiger ist, dass wir nun unser Ziel erreicht haben. Und darüber freue ich mich aufrichtig. Hoffenheim spielt auch in der nächsten Saison in der Bundesliga. Und ich? Ich wurde in den letzten Wochen oft mit der Frage konfrontiert, wie es nach der Saison weitergeht mit mir, wenn mein Vertrag ausläuft. Und ich habe jetzt eine Antwort darauf gefunden: Wenn sich etwas Passendes ergibt, werde ich weitermachen. Das war es noch nicht. Mit so einer Saison will ich meine Karriere nicht beenden. Ich will zeigen, dass ich es noch kann. Dass ich nichts verlernt habe. Und dass man auch mit Mitte 30 noch mithalten kann.

Wo? Gute Frage. Der erste Schritt war, mich zu entscheiden, wie es generell weitergeht. Jetzt gilt es, zu schauen, wo das sein kann. In der Bundesliga, im Ausland – mal schauen, ob es einen Verein gibt, der passt.

Aber zuerst bringen wir diese Saison in Hoffenheim zu Ende – und feiern mit unseren Fans am Samstag den Klassenverbleib. Ihr hört von mir. Danke für eure Unterstützung.

Euer Kevin