UEFA.com: Kuranyi: "Russland ist ein super Land"

UEFA.com: Kuranyi: "Russland ist ein super Land"
17.04.2013

UEFA.com

Er machte sich im Sommer 2010 auf in das ferne Russland und unterschrieb beim FC Dinamo Moskva - einen Schritt, den Kevin Kuranyi rückblickend nicht bereut. 

"Russland ist ein super Land", so die Aussage von Kevin Kuranyi, der im Sommer 2010 vom FC Schalke 04 den Schritt in das Reich jenseits der Wärme wagte und beim FC Dinamo Moskva unterschrieb. "Mit der Zeit lernt man die Menschen kennen und erkennt, dass man hier eine gute Zeit verbringen kann."

Der gebürtige Brasilianer, der im Schwabenland aufgewachsen ist und lange Zeit für den VfB Stuttgart aktiv war, scheint sich wohl zu fühlen in seiner Wahlheimat. Zwischenzeitlich war er beim russischen Hauptstadtklub gar zum Kapitän aufgestiegen und erkennt auch bei sich selbst einen gewissen Reifeprozess. "Für mich ist es wichtig, die Mannschaft als Spieler nach vorne zu bringen und sie zu führen", gibt sich der Stürmer bescheiden. "Und reifer bin ich geworden, klar; je älter man wird, umso reifer wird man."

Der 31-Jährige stellt aber nicht nur bei sich eine Weiterentwicklung fest, sondern auch im russischen Fußball allgemein. "Ich bin seit mehr als zwei Jahren hier und kann sagen, dass das Niveau der russischen Landesmeisterschaft in allen Bereichen steigt", so der Offensivmann, der in 79 Ligaspielen für Dinamo bislang 29 Treffer erzielte und zwölf weitere vorbereitete. "Angefangen bei der Organisation bis hin zum Niveau der Spieler, die die Mannschaften hier jetzt kaufen."

Dinamo liegt in der Liga im Moment auf dem sechsten Rang, nachdem es am Wochenende im Derby gegen PFC CSKA Moskva nur ein torloses Remis gab. Im Vergleich zum Saisonstart, als man in den ersten acht Spielen sieben Niederlagen hinnehmen musste, dennoch eine Steigerung. "Der Start in die Saison war ein Albtraum", erinnert sich Kuranyi, der mit seiner Mannschaft mittlerweile seit Anfang November 2012 in der Liga ungeschlagen ist. "Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht."

Der Kampf um die Meisterschaft oder um einen Startplatz für die UEFA Champions League im nächsten Jahr ist sechs Spieltage vor Saisonende und mit 17 bzw. elf Punkten Rückstand auf die ersten beiden Plätze jedoch abgefahren. "Höchstwahrscheinlich werden es diesmal CSKA Moskau und der FC Zenit St Petersburg schaffen", muss sich auch Kuranyi eingestehen, der noch nie einen großen Titel in seiner Karriere gewonnen hat.

Auch was die Nationalmannschaft anbelangt, so macht sich der 52-fache deutsche Nationalspieler keine großen Hoffnungen mehr, bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 in seinem Heimatland dabei zu sein. "Dafür muss schon ein Wunder passieren", meinte er, wenngleich er der DFB-Elf natürlich die Daumen drückt. "Die Deutschen gehören zur Top Drei der Welt und es macht mich stolz, dass ich diese Entwicklung am Anfang mitnehmen durfte."

Doch auch wenn der erste große Titel weiter auf sich warten lässt, so soll in der Liga wenigstens noch die Qualifikation für die Europa League geschafft werden. So oder so dürfte Kuranyi seinen Schritt nach Russland aber nicht bereut haben, für den Erfolg nicht alles ist. "Nach Gott kommt die Familie", so der zweifache Vater.